MARGRET EICHER - Kalibrierung

Kontakt/Impressum/Datenschutz

Margret Eicher und Adi Hoesle analysieren mit unterschiedlichen Methoden in ihrer jeweiligen Werkästhetik Bezüge zwischen Bildsprache und wahrnehmungspsychologischen Mustern des medialen Alltags.

Eicher transformiert Motive, Bildsprache und „Muster“ tagesaktueller Medien in großformatige Bildteppiche und zitiert dabei jene in Adelsgesellschaften populären Bildträger der Macht. Die Künstlerin extrahiert und verdichtet in ihren Sujets Stereotypen aus Politik und Werbung, Zeitschriften, Comics und Film zu digitalen Collagen. Anstelle der Repräsention des Adels und seines Lebensstils treten in Eichers gewirkten Bildern die Idole und Vorbilder von heute auf: die Schönen und Reichen mit den Attributen ihres Lifestyles. Schon 2002 verewigte Margret Eicher Donald und Ivana Trump auf einer Tapisserie als Repräsentanten eines ganz bestimmten Amerika.

Adi Hoesle bezeichnet sich als „Retrogradist“. Die Strategie besteht darin, über Computerprogramme Kunstwerke in ihre „objektivierte“ Form zurückzuführen, auf eine Art ästhetischen Quellcode. Die Ergebnisse dieses Prozesses lässt Hoesle digital als Tapete produzieren, die in großflächiger Applikation Räume definieren.

Margret Eicher und Adi Hoesle arbeiten seit mehreren Jahren

an den Variationen dieses Konzepts der

Reflektion von Bildlichkeit.

Formen und Farben sind das Material für Bilder, die eine künstlerische Imagination erfahrbar machen. Adi Hösle begreift diese Formen und Farben als den „Quellcode“ von Bildern. Er nimmt diese Werte auf und legt die aus dem Code erhaltenen Informationen anhand der gedruckten Tapeten offen. Der „Quellcode“ generiert Bilder von einzigartiger Faszination, abstrakte Muster und Farb-Rhythmen, die das Bild sind und doch auch ein ganz anderes. Die Bildinformation ist die gleiche – in der figürlichen Tapisserie wie in der Abstraktion der Tapete. In dem gemeinsamen Projekt geht es um dieRückführung der Tapisseriemotive auf deren ästhetischen „Quellcode“. Die Tapisserie in ihrer monumentalen Erscheinung wird mit ihrem tapetenartig die Wand füllenden Quellcodemuster konfrontiert.